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Was ist ein Johnson-Su Kompost?

Die Johnson-Su Kompostmethode basiert auf einem statischen Ansatz, bei dem das Material während der gesamten Kompostierungszeit nicht gewendet wird. Entwickelt von David und Su Johnson, setzt diese Methode auf eine kontinuierliche Belüftung durch eingebaute Luftkanäle, sodass aerobe Bedingungen gewährleistet bleiben.


Warum statisch? Das statische Konzept reduziert den Arbeitsaufwand erheblich, da weder Umwälzen noch ständiges Nachjustieren erforderlich ist. Stattdessen ermöglicht die langsame, gleichmäßige Zersetzung eine optimale Entwicklung von Mikroorganismen, insbesondere Pilzen, die für den Aufbau eines gesunden Bodenbioms entscheidend sind.

Das Ergebnis: Ein humusreicher Kompost mit einer hohen mikrobiellen Vielfalt und Stabilität, mit dem man Böden langfristig regenerieren kann.



Unser Experiment: Blätter vs. Holzhackschnitzel

1. Der Blätter-Kompost

Blätter eignen sich hervorragend für die Kompostierung. Sie sind reich an Nährstoffen und zersetzen sich relativ schnell. Aus unseren diversen Mischwäldern gesammelt, bilden die Blätter eine an den Standort angepasste Grundlage. Um die Struktur zu verbessern und sicherzustellen, dass die Blätter während der Kompostierung nicht zusammenkleben, haben wir sie vorab geschreddert.


Vorgehen:

  • Die geschredderten Blätter wurden locker geschichtet, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

  • Regelmäßige Kontrollen stellen sicher, dass die Feuchtigkeit optimal bleibt und die Mikroorganismen beste Bedingungen vorfinden.


Ziel: Ein mikrobenreiches Endprodukt, das besonders geeignet ist, das Bodenmikrobiom zu fördern und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.



2. Der Holzhackschnitzel-Kompost

Holzhackschnitzel bieten eine nachhaltige Kohlenstoffquelle und sind ideal, um die Entwicklung von Pilzen zu fördern.


Vorgehen:

  • Holzhackschnitzel aus Buchenholz wurden sorgfältig geschichtet und angefeuchtet, um die Zersetzung zu fördern.

  • Die längere Zersetzungszeit schafft ideale Bedingungen für Pilze, die einen wesentlichen Beitrag zur Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit leisten.



Vorgehensweise: Die Belüftungskamine

Zu Beginn der Kompostierung werden Rohre senkrecht in den Kompost eingelegt, um Luftkanäle zu schaffen. Diese sorgen für eine gleichmäßige Belüftung während des Zersetzungsprozesses.


Nach einigen Tagen, wenn sich der Kompost gesetzt hat:

  • Die Rohre können vorsichtig entfernt werden.

  • Die dadurch entstandenen Kamine bleiben bestehen und gewährleisten eine weitere Luftzirkulation, ohne dass der Kompost umgeschichtet werden muss.


Dieses einfache, aber effektive System unterstützt die aerobe Zersetzung und macht das regelmäßige Wenden überflüssig.



Die statische Johnson-Su Methode passt perfekt zu unserer Vision einer regenerativen Landwirtschaft. Sie ist ressourcenschonend, erfordert wenig Wartung und liefert ein Kompostprodukt, das reich an mikrobieller Vielfalt ist – genau das, was unsere Böden brauchen.


Mit unseren beiden Varianten – Blätter und Holzhackschnitzel – erforschen wir, wie sich unterschiedliche Materialien auf die Qualität des Komposts auswirken. Wir freuen uns darauf, die Ergebnisse in den kommenden Monaten zu analysieren und unsere Erkenntnisse mit euch zu teilen.


Bleibt dran – wir halten euch über die Entwicklung unserer Johnson-Su Komposte auf dem Laufenden!



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03.11.23 | 27.02.24 | 01.03.24

Unsere Mission zu Wiederbelebung der Böden auf dem Steingrubenhof beginnt:

Gesunde Böden sind die Grundlage für regenerative Landwirtschaft und ein intaktes Ökosystem. Leider haben viele Böden ihre natürliche Fruchtbarkeit verloren – durch Übernutzung, Monokulturen und den Einsatz chemischer Mittel. Auf dem Steingrubenhof setzen wir alles daran, diesen Trend umzukehren.


Aus unseren hochwertigen thermophilen "BioComplete" Komposten stellen wir das Kompostextrakt her. Dieses konzentrierte Elixier enthält lebendige Mikroorganismen, die für einen natürlichen Nährstoffaustausch im Boden gebraucht werden. Sind diese im Boden ausreichend vorhanden, so bilden sie das Bodennahrungsnetz, welchens für einen gesunden und lebendigen Boden sorgt.


Wir starten mit der ersten Ausbringung unseres BioComplete Kompost Extraktes auf 4ha Dauergrünland. Anders als chemische Dünger unterstützt dieser Ansatz die langfristige Regeneration des Bodens und macht ihn widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen.



Rezeptur für das Kompostextrakt

Die Rezeptur unserer Kompost Extrakte richtet sich nach den Richtwerten des "Biocomplete Kompost" der Bodenbiologin Elaine Ingham. Demnach überschreiten unsere thermophilen Komposte, aus denen wir das Extrakt herstellen möchten die Mindestwerte bei weitem.


So stellen wir unser Extrakt her:

  • Zutaten: 20 kg Kompost auf 100 Liter Wasser.

  • Anwendung: Mit dieser Mischung können wir eine Fläche von 3,5 Hektar beimpfen.


Das Ergebnis ist ein Kompostextrakt voller nützlicher Mikroorganismen, die direkt auf den Boden ausgebracht werden, um die biologische Vielfalt zu fördern und den natürlichen Nährstoffkreislauf anzukurbeln.



Equipment

Für unseren ersten Ausbringungsversuch setzen wir auf eine einfache, kostengünstige Lösung:


  • IBC-Container: Dieser dient als Tank für das Kompostextrakt.

  • Feuerwehrschlauch: Daran befestigt, ermöglicht er eine flexible und weiträumige Verteilung des Extrakts.


Der Vorteil dieses Setups:

  • Es ist einfach nachzubauen und erschwinglich.

  • Es ermöglicht die Beimpfung von schwer zugänglichen Flächen, wie den Weiden des Steingrubenhofes.

  • Das BioComplete-Extrakt kann auch bei Regen und Nässe ausgebracht werden – Bedingungen, die den Mikroben optimale Startbedingungen bieten.


Das Wasser stammt aus unseren Weihern, die mit frischem Bergquellwasser gespeist werden. Der IBC-Container wird mit einem Radlader an geeignete Stellen transportiert und dort positioniert.



Anwendung

Endlich ist es so weit: Los geht's, Wasser marsch! Für uns ein ganz besonderer Moment, denn mit der Ausbringung der ersten Mikroben auf unseren Flächen wird ein kleiner Traum zur Wirklichkeit – die Regeneration unserer Böden.


Gemeinsam schreiten wir über die Wiesen und sprühen mit Leben. Ob sich die Mikroben hier wohlfühlen und im Boden ansiedeln werden? Das wird sich erst in einigen Wochen zeigen, wenn wir die ersten Bodenproben unter dem Mikroskop analysieren. Dieser Moment ist für uns der Startpunkt eines neuen Kapitels, das wir mit großer Hoffnung und Neugier verfolgen.


Warum das wichtig ist

Ein gesunder Boden:

  • speichert mehr Kohlenstoff und trägt zum Klimaschutz bei,

  • fördert eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion,

  • unterstützt die Artenvielfalt über und unter der Erde.



Unsere Vision für die Zukunft

Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, dass es möglich ist, Böden auf natürliche Weise zu regenerieren – und dass nachhaltige Landwirtschaft der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft ist.

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Aktualisiert: 8. Feb. 2024

Um die Verbesserung des Pflanzenwachstums bei Interaktion mit einem gesunden Bodenmikrobiom zu untersuchen, haben wir einen Pflanzenversuch durchgeführt. Es wurden je 5 Zuckerschoten- (Erbsen) und je 10 Kresse-Samen in einen Topf mit Pflanzsubstrat gegeben. Das Substrat der insgesamt vier Testtöpfe bestand aus:

  • 100% Bio Blumenerde nur mit Wasser gegossen (Kontrolle)

  • 100% Bio Blumenerde mit Wasser und zusätzlichem Kompostextrakt gegossen (Test 1)

  • 90% Bio Blumenerde und 10% Festkompost mit Wasser und zusätzlichem Kompostextrakt gegossen (Test 2)

  • 50% Bio Blumenerde und 50% Kompost mit Wasser und zusätzlichem Kompostextrakt gegossen (Test 3)

Jedes dieser Substrate haben wir ein Mal mit Kresse und ein Mal mit Erbsen bepflanzt und hatten somit 8 Töpfe.



Nach sechs Wochen Wachstum haben wir die oberirdische Pflanzenbiomasse gewogen und darüber hinaus von den Wurzelballen Fotos gemacht, da das Abwiegen der Wurzelmasse nicht möglich war. Es konnten eindeutige visuelle Unterschiede sowohl bei den oberirdischen Teilen der Pflanzen wie auch bei der Wurzelmasse festgestellt werden. Diese sichtbaren Unterschiede deckten sich mit dem gemessenen Gewicht der oberirdischen Pflanzenbiomasse.



Die Behandlung mit Kompostextrakt verbesserte das Pflanzenwachstum merklich. Durch das Einarbeiten einer kleinen Menge Kompost (90:10 %) verstärkte sich dieser Effekt nochmals. Lediglich bei Test 3 mit 50% Kompost und 50% Blumenerde war eine geringere Biomasse im Vergleich zu Test 1 und Test 2 sichtbar. Dennoch gab es auch hier ein besseres Wachstum als bei der Kontrolle mit 100% Blumenerde ohne Kompostextrakt-Zugabe. Wir vermuten, dass das geringere Wachstum bei 50% Festkompostanteil im Substrat auf die Zusammensetzung des organischen Materials im verwendeten Kompost zurückzuführen ist. Der verwendete Kompost war sehr viel gröber als die Blumenerde, was es den Wurzeln vermutlich schwerer machte, sich auszubreiten.



Hier sind die Daten unserer Messung der oberirdischen Pflanzenmasse, dessen Werte wir zum Messergebnis der Kontrollpflanzen in Relation gesetzt haben. 100% + CE beschreibt ein Substrat aus Bio Blumenerde welche mit Kompost-Extrakt gegossen wurde. 90:10% + CE ist 90% Bio Blumenerde gemischt mit 10% Kompost und mit Kompost-Extrakt gegossen. 50:50% + CE ist halb Kompost halb Blumenerde mit Kompost-Extrakt gegossen.


Und noch zwei Bilder, die den Unterschied im Wurzelwachstum bei Behandlung mit Kompost-Extrakt verdeutlichen.




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